Bio-Weinbau: Umwelt- und Klimaschutz
Böden sind, abgesehen von den Ozeanen, die grössten CO2-Speicher der Erde. Sie halten mehr Kohlenstoff gebunden als die gesamte Atmosphäre und oberirdische Biomasse zusammen. Klima und Landwirtschaft profitieren enorm, wenn die Böden gesund gehalten und Humus aufgebaut wird, wie das im biologischen Anbau und ökologischer Forstwirtschaft der Fall ist.
Bio-Landwirtschaft schliesst stets auch den Bio-Weinbau ein. Bioanbau beudetet verglichen mit konventioneller Landwirtschaft:
50 % weniger Aufwand an Düngern und Energie
97 % weniger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
Würden wir alle Agrarflächen auf Biobewirtschaftung umstellen, so hätte das folgenden Einfluss auf das Klima:
3 % jährlich Netto-Ausgleich der weltweiten Treibhausgasproduktion (Netto-Ausgleich meint, dass die Biolandwirtschaft 3 % der jährlichen weltweiten Treibhausgas-Emissionen bindet - nach Abzug der durch die Landwirtschaft selbst verursachten Emissionen).
Der Beitrag der Biologischen Landwirtschaft zu kumulativer Reduktion der Treibhausgase bis 2030 läge damit bei 13 % also bei knapp 7,3 Gt C (erklärtes Ziel weltweit: über 56 Gt C globaler Einsparung bis 2030).
Zwar sind die Erträge aus dem Bioanbau im Vergleich zum konventionellen Anbau im Durchschnitt um 20 % geringer, die beträchtlichen Einsparungen an Dünger, Energie, Pflanzenschutzmitteln und Treibhausgasen wiegen dies jedoch auf. Hinzu kommen weitere positive Effekte auf Mensch und Umwelt, u.a.:
- Bio verbessert den Boden: biologische Bewirtschaftung wirkt sich positiv auf Bodenstruktur, biologische Aktivität und Pflanzenwachstum aus und laugt den Boden nicht aus.
- Bessere Böden liefern höherwertige Lebensmittel (bezogen auf Mikronährstoffe, Vitamine und Wertigkeit sekundärer Pflanzenstoffe).
- Bio fördert Artenvielfalt (Biodiversität): auf biologisch bewirtschafteten Flächen entwickeln sich wesentlich mehr Pflanzenarten als in konventionell bewirtschafteten Kulturen. Schon eine geringe Restverunkrautung z.B. erhöht die Attraktivität für Laufkäfer und andere Nützlinge. Artenvielfalt ist ein erklärtes Ziel unserer Gesellschaft, denn sie sichert nicht nur den Fortbestand der Fauna und Flora, sondern auch unseren Fortbestand.
Wie kann jeder von uns beitragen?
Trotz des enormen Beitrags der biologischen Landwirtschaft zum Umwelt- und Klimaschutz, hat sich dieses Wissen leider noch nicht im Konsumentenverhalten niedergeschlagen. Die Frage, die Biowinzer, Biolandwirte und alle rund um den Bioanbau Wirkenden beschäftigt ist, wie man die Verbraucher (also uns alle) erfolgreich anspricht und wie die ganz offensichtlichen Vorteile der biologischen Bewirtschaftung unser Verhalten ändern können.
Wenn wir Bioprodukte kaufen, schützen wir jetzt schon unser Klima und unsere Umwelt. Dies sollte uns bei jeder Kaufentscheidung bewusst sein.
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