« Kraft im weichen Handschuh versteckt »
Syrah, Cab Franc, Bobal. Verspielt, angenehm weicher Körper, komplex.
Mit dem Weingut Altolandon verbindet uns sehr viel. Zum einen hat die charismatische Besitzerin und Weinmacherin Rosalia Molina eine durch die Jahrgänge hindurch sehr stringente Qualität. Dann bringt sie die Weine nur heraus, wenn sie allmählich trinkreif werden. So bieten wir aktuell die 2009er an.
Des Weiteren hat sie Rebsorten, die woanders schon vielfach ausgehackt worden wären. So kuvetiert sie in ihrer Visitenkarte die Rebsorten Syrah, Grenache und Cabernet Franc. Wo ist die spanische Paraderebsorte Tempranillo? Weit gefehlt.
Darüber hinaus kommen ihre Weine aus dem Anbaugebiet Cuenca – bitte wo? Cuenca! Also ca. 2 Stunden südöstlich von Madrid auf ca. 1000m Höhe gelegen. Es gehört noch zu La Mancha , ist aber eine eigene DO. Zusammen mit der Höhe und einem umgebenden Bergrücken erhalten die Weine wesentlich mehr Frische und Mineralität. Also Weine aus einer völlig unbekannten Region, nicht überteuert und nicht überall zu bekommen.
Der 2009er Altolandon sollte dekantiert werden und kann ohne weiteres ein bis zwei Stunden offenstehen. Er hat viel Charme, Komplexität, Länge und Dichte, 60 Jahre alte Reben und 24 Monate Eichenlager ergibt gut eingebundenes Holz. Die Weine sind alle seit langem bio und seit ein paar Jahren auch technisch vegan, seit der 2015er Kollektion auch zertifiziert vegan. Grundsätzlich können diese Weine weggelegt werden, müssen aber nicht.
Alkoholgehalt 14,5 %
Traubensorten Syrah 60%, Grenache 30%, Bobal 10%
Trinkreife Jetzt bis 2030
Passt zu hellen Fleischgerichten, schweren Braten Käse
Produktkategorie schwere Rotwein
Herkunftsland Spanien
Region Cuenca
Appelation Cuenca
Produzent Bodegas Altolandon, Landete, Cuenca
Serviertemperatur Chambriert bei 12-15 Grad servieren.
Herstellung Vergärung mit Reinzuchthefe im Stahl, Reifung im großen Barrique, ca. 3 Jahre im alten, mehrfach benutzten Barrique
Weinbau Seit Ende der 1990er streng ökologische Bewirtschaftung
Allergene Enthält Sulfite
Winzer
Rosalia Molina wagte mit ihrem Mann den Sprung ins kalte Wasser. Sie erbten einige alte Weinberge auf einer 1.100 m.ü.M. liegenden Hochebene. Im Winter herrschen dort ideale Bedingungen zum Skifahren, es gibt in Sichtweite ein Skigebiet.
Was also tun mit diesen Reben? Die studierte Önologin und ihr Mann, ein gelernter Weinbaufachmann, entwickelten einen gewagten Plan: Mit den höheren Tag-Nacht-Unterschieden in den Temperaturen hatten sie einen deutlichen klimatischen Vorteil gegenüber den Kollegen, die weiter unten im Flachen Wein anbauten. Dazu kommen die sehr deutlich roten und sehr kargen Böden. Also warum nicht hochwertige Rebsorten aus Bordeaux und der Rhône anbauen?
Gesagt, getan. Heute verfügen sie über ein Rebsortenspektrum von Syrah, Grenache, Cabernet Franc bis hin zu Malbec, bei dem sich viele Kollegen wundern. Um dem Ganzen noch eins drauf zu setzen, entschieden sie sich dafür, die Weine erst dann auf den Markt zu bringen, wenn sie ihrer Meinung nach trinkreif sind. Also auch entgegengesetzt der Tendenz, alles möglichst früh zu vermarkten.
Durch das Mehr an Reifezeit entwickeln die Weine eine Tiefe und eine Finesse, wie man sie eher in einem anderen Preissegment suchen würde. Wir sind der Meinung, dass wir hier ein sehr schönes Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten können.
Inzwischen können sie nicht genug internationale Auszeichnungen für ihre Weine bekommen. Also haben sie mit ihrer damaligen Entscheidung Recht behalten und zu diesem Mut, dieser Weitsicht und natürlich dem Erfolg möchten wir gratulieren.